Do. Mrz 28th, 2024

Erstmals übernimmt die Albert-Schweitzer-Schule die Patenschaft für einen Stolperstein und verpflichtet sich damit, sich um die Erinnerung und Pflege des Steines zu kümmern.

Verlegung des von der Albert-Schweitzer-Schule gespendeten Stolperstein

Bei der offiziellen Stolpersteinverlegung am 7. Oktober 2020 präsentierten die beiden Schülerinnen (Karo Bröckels und Zeynep Dilara Aydin, beide Klasse 10d) die Biographie von Heinz Schriesheim, dem der Stolperstein gewidmet ist.

Zeynep-Dilara Aydin (stellvertretende Schülersprecherin) und Karo Bröckels, beide Klasse 10 berichten aus der Biographie von Heinz Schriesheimer.

Die Stolpersteinverlegung fand in der Tannenstr. 141 statt, in der Heinz Schriesheim eine zeitlang wohnte.

Heinz Schriesheimer wurde am 23.07.1906 in Krefeld als Sohn des jüdischen Kaufmanns Julius Schriesheimer und seiner Ehefrau Betti geboren. Julius Schriesheimer war mit seiner Ehefrau im Jahre 1904 aus dem badischen Leutershausen nach Krefeld gekommen. 1913 eröffnete er im Haus Nordstraße 167 eine kleine Krawattenfabrik, in der seine Ehefrau als Prokuristin tätig war. Heinz bekam noch die Geschwister Willy, geboren 1907, und Johanna, geboren 1911.

Nach dem Besuch des Realgymnasiums war Heinz Schriesheimer als Kaufmann tätig. Die Krawattenfabrik erlosch nach dem Tod des Vaters Julius Schriesheimer 1930. Die Mutter war schon 1929 verstorben. Die Geschwister wohnten bis zum Herbst 1937 weiterhin im Haus Nordstraße 167. Im Oktober 1937 heiratete Willy Schriesheimer die aus Krefeld stammende Else Gabelin. Mit seiner Schwester emigrierte er dann einen Monat später, im November 1937, nach New York. Seine Frau Else folgte im Juni 1938.

Heinz Schriesheimer zog nach der Ausreise seiner Geschwister zunächst in das Haus Steinstraße 17, dann im Oktober 1938 in das Haus Tannenstraße 141. Von dort musste er im April 1939 wieder umziehen, diesmal in das „Judenhaus“ Neußerstraße 63a. Ein weiterer Umzug im Dezember 1940 brachte Heinz Schriesheimer in das Haus Wiedenhofstraße 43, ebenfalls ein sogenanntes Judenhaus. Von dort wurde er am 9.12.1941 nach Riga deportiert. Über sein weiteres Schicksal ist nichts bekannt.